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Gebannte Gefahren
Erstellt von RiskCo GmbH am 13.05.2011
Der Energieversorger Bayerngas identifiziert, dokumentiert und steuert Unternehmensrisiken mit dem Risk-Managementsystem Kassandra. Maximale Transparenz bei einfachster Bedienung steht dabei im Vordergrund.
KonTraG zielt vor allem auf Aktiengesellschaften, aber auch GmbHs sind vielfach betroffen - so auch die in München beheimatete Bayerngas GmbH. Der süddeutsche Energieversorger hatte sich nach Inkrafttreten von KonTraG von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) beraten lassen und das eigene Risikomanagement nach dem PwC-Fachkonzept aufgebaut.
Keine Kernkompetenz
„Als Beratungskunde konnten wir in diesem Zuge die von PwC entwickelte Software RiskMonitor nutzen“, erinnert sich Hiroko Wich-Glasen, die bei Bayerngas gemeinsam mit ihrem Kollegen Frank Kirchenbauer das Risikomanagement betreut. Im RiskMonitor waren bereits alle Funktionalitäten für ein umfangreiches und regelkonformes Risiko-Management enthalten.
Doch das kundenspezifische Anpassen, Warten und Weiterentwickeln von Software gehört nicht zu den Kernkompetenzen von PwC, so dass diese Funktionen im Jahr 2009 auf das Softwarehaus RiskCo übertragen wurden. Aus dem RiskMonitor wurde Kassandra und Bayerngas gehörte zu den Pilotkunden, die auf das professionelle Risk-Managementsystem umgestellt haben. „Wir spüren das in Form einer noch intensiveren Kundenbetreuung und einem schnellen Reagieren auf unsere Wünsche“, beschreibt Wich-Glasen.
Experten für Wahrscheinlichkeiten
An der benutzerorientierten Arbeitsweise der Software hat die Umstellung auf Kassandra nichts geändert. Jeder der rund 20 Abteilungsleiter bei Bayerngas identifiziert, definiert und bewertet mit Hilfe von Kassandra die spezifischen Risiken in seinem Bereich. „Dabei muss der Anwender kein Experte für Wahrscheinlichkeitsrechnung sein“, betont Kirchenbauer. Die Software würde lediglich Spannweiten und vorher definierte qualitative Bewertungskriterien abfragen. Dabei gehe es zum Beispiel um die Wahrscheinlichkeit, mit der ein bestimmtes Ereignis eintreten kann – der Verantwortliche muss dann nur noch auswählen zwischen den Ausprägungen „sehr hoch“, „hoch“, „mittel“ und „niedrig“, kann aber bei Bedarf und auch eine konkrete Wahrscheinlichkeit angeben.
Die damit verbundenen Wahrscheinlichkeitswerte sind in Kassandra hinterlegt. Bei einer hohen Wahrscheinlichkeit kann ein bestimmtes Ereignis mindestens einmal in einem bestimmten Zeitraum eintreten. Eine sehr niedrige Wahrscheinlichkeit definiert ein Ereignis dagegen in einem bestimmten Zeitraum höchstens einmal.
Wirksame Gegenmaßnahmen
Mit Kassandra lassen sich auf diese Weise die für Bayerngas relevanten Risiken unterschiedlichen Organisationseinheiten, Risikoarten, Betrachtungsbereichen, Unternehmenszielen und Risikoverantwortlichen zuordnen. Der Energieversorger unterscheidet zum Beispiel Mitarbeiter-, Markt-, Finanz- und Handelsrisiken. Neben der Risikobewertung werden dabei auch Frühwarnindikatoren komfortabel verwaltet. Betrachtungsperioden können frei bestimmt und abgeschlossen werden. Die Systematik von Kassandra gibt aber auch vor, dass für jedes Risiko – wenn möglich - wirksame Gegenmaßnahmen definiert werden.
Auf einen Blick sichtbar
„Insgesamt dauert die komplette Eingabe eines Risikos mit Kassandra je nach Komplexität nur fünf bis höchstens 30 Minuten“, berichtet Kirchenbauer. Als Controlling-Instanz prüfen er und seine Kollegin anschließend, ob die eingegebenen Risiken plausibel und nicht redundant sind. Sollte ein bestimmtes Risiko zweimal von verschiedenen Organisationseinheiten erkannt und definiert worden sein, wird dies bei Kassandra sofort sichtbar. Das Controlling sorgt in diesen Fällen in Absprache mit den Kollegen für eine eindeutige Zuständigkeit - unnötige Doppelarbeit und Verfälschungen werden vermieden.
Kassandra unterstützt den laufenden Prozess des Risiko-Managements aber nicht nur beim Erfassen und Bewerten von Risiken, sondern liefert auch diverse Standard-Analysen zur aktuellen Risikosituation des gesamten Unternehmens. Bei Bayerngas werden solche Berichte zweimal pro Jahr mit einem bewusst kompakten Umfang erstellt und dem Management ausgehändigt. „Durch die plakative und grafische Darstellung werden die vorhandenen Risiken und die von den Verantwortlichen definierten Gegenmaßnahmen auf einen Blick sichtbar und somit sehr bewusst wahrgenommen.“ Zudem würden die Prioritäten klar herausgearbeitet. Das schaffe Transparenz und führe zu mehr Sicherheit in der Unternehmenssteuerung. „In diesem veränderten Bewusstsein liegt der eigentliche Gewinn des Risiko-Managements“, ist Wich-Glasen überzeugt.
Marcus Walter
Hintergrund: KonTraG
Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) trat am 1. Mai 1998 in Kraft. Ziel ist, die so genannte „Corporate Governance“ in deutschen Unternehmen zu verbessern. Das Gesetz verpflichtet Unternehmen zu Installation und Betrieb eines Früherkennungssystems für Risiken. Zudem müssen im Lagebericht des Jahresabschlusses Aussagen zu Risiken und zur Risikostruktur des Unternehmens getroffen werden. Das KonTraG betrifft Aktiengesellschaften sowie Kommanditgesellschaften auf Aktien (KGaA). Außerdem gilt es für viele GmbH mit einem mitbestimmenden Aufsichtsrat. Dagegen ist die so genannte „kleine AG“ weitgehend ausgenommen.
Hintergrund: Bayerngas GmbH
Die Bayerngas GmbH ist die kommunale Erdgas-Beschaffungsplattform für ihre städtischen und regionalen Gesellschafterkunden, Regionalversorger und große Industriekunden. Das national und international tätige Unternehmen kauft Erdgas über alle Wertschöpfungsstufen der Beschaffung und ist im Fördergeschäft aktiv. Im Jahr 2009 wurden 70,2 Milliarden Kilowattstunden Gas gehandelt. Bayerngas beschäftigt rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftete 2008 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro.
Hintergrund: RiskCo GmbH
Die RiskCo GmbH hat sich auf das Entwickeln von Software zum Identifizieren, Dokumentieren und Steuern von Risiken spezialisiert. Das Unternehmen mit Sitz in Grünendeich hat dafür das Risk-Management-System Kassandra entwickelt. Es basiert auf einem von PricewaterhouseCoopers (PwC) erarbeiteten Fachkonzept und dem zugehörigen Werkzeug RiskMonitor. RiskCo ist ein Tochterunternehmen der Stat Control GmbH – ein langjähriger Partner von PwC. Bereits im Jahr 1991 hatte Stat Control Anwendungen von der damaligen PriceWaterhouse übernommen und weiterentwickelt. Infos unter www.riskco.de.